Eine Ferienwohnung zu modernisieren und zu renovieren, hält die Immobilie auf dem neuesten Stand. Diese Arbeiten erhöhen die Chance auf regelmäßige Mieteinnahmen.
Wann Eigentümer ihre Ferienwohnung renovieren und modernisieren sollten, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Buchungsauslastung nimmt die Ausstattungsqualität auf den zu erwartenden Renovierungsaufwand und dessen Kosten bei Ferienwohnungen Einfluss. Weshalb sich robuste und langlebige Materialien für die Einrichtung eignen, verraten die folgenden Tipps.
Wie oft sollte man eine Ferienwohnung renovieren?
Laut der ADAC-Tourismusstudie 2023 trifft bei den Deutschen das eigene Land als Destination für den Haupturlaub auf große Beliebtheit. Dieser Trend freut die Hotellerie sowie gewerbliche und private Ferienhaus- und Ferienwohnungsvermieter.
In Ferienwohnungen an beliebten Touristenzielen und in guter Lage geben sich die Mieter sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Aufgrund der hohen Fluktuation erhöht sich bei ihnen im Vergleich zu selbst genutzten Immobilien der Wartungs- und Renovierungsaufwand.
Im Durchschnitt brauchen Ferienwohnungen zweimal so häufig eine Renovierung wie „normale“ Wohneinheiten. Das gilt speziell, wenn sie in gefragten Urlaubsregionen liegen und ein hoher Mieterandrang herrscht. Zu den Top-Regionen in Deutschland für Ferienimmobilien gehören die Ost- und Nordsee sowie die Alpenregion. Das geht aus der „Marktstudie private Ferienimmobilien 2019“ hervor.
Wann stehen in welchen Räumen Renovierungen in der Ferienwohnung an?
Einen frischen Anstrich oder neue Tapeten brauchen Badezimmer und Küche nach rund zwei Jahren. Die Renovierungsfrequenz von Wohn- und Schlafräumen liegt bei drei Jahren, von Nebenräumen bei vier Jahren.
Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten fallen bei Ferienwohnungen spätestens an, wenn Einrichtung und Ausstattung dem Zahn der Zeit Tribut gezollt haben. Resultieren daraus Buchungsausfälle, empfiehlt es sich, über kleine oder umfangreiche Modernisierungen nachzudenken.
Welches Budget brauche ich?
Wie hoch das Budget für Renovierungsarbeiten an einer Ferienwohnung ausfällt, variiert abhängig vom tatsächlichen Renovierungsaufwand. Im Rahmen der Projektplanung verschaffen sich Eigentümer einen Überblick über alle Mängel der Ferienimmobilie. Im Anschluss unterteilen sie diese abhängig von der Priorität in drei Kategorien:
- schnellstmöglich zu beheben
- zeitnah zu beheben
- bei Gelegenheit zu beheben
Zunächst empfiehlt es sich, mit dem vorhandenen Kapital Renovierungsarbeiten der ersten Kategorie einzuplanen. Bleibt vom geplanten Budget etwas übrig, nutzen Ferienwohnungsbesitzer das Geld für Arbeiten aus Kategorie zwei und gegebenenfalls Kategorie drei.
Die exakten Kosten für die Instandsetzung der Ferienwohnung hängen von mehreren Faktoren ab:
- Welche Räume / Bereiche brauchen eine Renovierung?
- Welche Materialien kommen dabei zum Einsatz?
- Nehmen Fachkräfte die Arbeiten vor oder erfolgt die Renovierung in Eigenregie?
Bei einer umfangreichen Renovierung der Ferienwohnung treten Kosten zwischen 400 und 600 Euro pro Quadratmeter auf. Eine Kompletterneuerung kostet durchschnittlich 1.200 Euro pro Quadratmeter. Übernehmen Ferienwohnungsbesitzer einen Großteil der Renovierungsarbeiten selbst oder mit der Hilfe von Freunden und Familie? Dann ergibt sich ein Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten.
Tipp: Auf widerstandsfähige Böden setzen
Vermieter haben keinen Einfluss darauf, wie die wechselnden Mieter mit dem Interieur der Ferienwohnung umgehen. Folglich ergibt es Sinn, eine strapazierfähige Einrichtung auszuwählen. Um Unterstützung bei der Auswahl einer nachhaltigen und gemütlichen Ausstattung einer Ferienwohnung zu erhalten, können sich deren Besitzer Profis suchen.
Neben dem Mobiliar gehört der Boden zu den stark belasteten Bereichen der Ferienwohnung. Häufig kommt es vor, dass:
- Mieter ihn mit Straßenschuhen betreten
- Kinder und Hunde beim Rennen und Spielen Kratzer darauf hinterlassen
- Flecke und Rückstände durch Straßenschmutz, Sand oder verschüttete Lebensmittel darauf zurückbleiben
Besteht der Boden aus empfindlichen Materialien, steigt durch diese Einflüsse der Renovierungsaufwand. Eine Kosteneinsparung gelingt, wenn sich Ferienwohnungsbesitzer für robuste, langlebige und leicht zu reinigende Bodenbeläge entscheiden. Dazu zählen:
- Fliesen
- Sichtestrich
- PVC
- Vinyl
Legen Eigentümer von Ferienwohnungen bei deren Ausstattung auf eine natürliche Optik Wert, kommen Kork oder Bambusparkett als Bodenbelag infrage.
Besitzt die Ferienimmobilie eine Terrasse, empfiehlt sich auch für diesen Bereich ein strapazierfähiger Boden. Vorzugsweise ist dieser stoß- und kratzfest, sodass sich der Renovierungsaufwand outdoor ebenfalls in Grenzen hält.
Kosten senken durch energieeffiziente Geräte und Beleuchtung
Die Renovierung der Ferienwohnung gibt Eigentümern die Chance, einen Kosten-Nutzen-Check durchzuführen. Hierbei lohnt zunächst ein Blick auf die elektrischen Geräte. Befinden sich darunter alte Modelle, bei denen die Energieeffizienz zu wünschen übrig lässt?
In dem Fall empfiehlt es sich, sie gegen neue und energiesparende Alternativen zu ersetzen. Abhängig vom Gerät resultiert aus dem Austausch eine jährliche Stromersparnis zwischen 82 und 106 Euro.
Ebenso ermöglichen Renovierungsarbeiten, das Beleuchtungskonzept in der Ferienwohnung zu überdenken und dadurch deren Ambiente zu verändern und zu verbessern. Bei allen Leuchten achten die Vermieter auf Leuchtmittel mit einem hohen Energieeinsparpotenzial. Gegenüber klassischen Glühbirnen bieten LED-Lampen mehrere Vorzüge:
- wenig Wärmeentwicklung
- geringe Brandgefahr
- Stromersparnis von bis zu 90 Prozent
Zusätzlich punkten LED-Leuchtmittel mit einer langen Lebensdauer. Im Schnitt liegt ihre Betriebsdauer bei bis zu 50.000 Stunden.
Tipp: Renovierungskosten von der Steuer absetzen
Die Ferienwohnung gilt als Teil des Privatbesitzes, sodass Handwerker- und Renovierungskosten steuerlich absetzbar sind. Um sie komplett als Werbungskosten von der Steuer abzusetzen, darf das Finanzamt jedoch keine Eigennutzung der Ferienimmobilie feststellen.
Sofern Besitzer der Ferienwohnung gelegentlich oder vorwiegend selbst darin Urlaub machen, entfällt der Vorteil der Komplettverrechnung von Werbungskosten.
Dennoch besteht die Chance, haushaltsnahe Dienstleistungen von der Steuer abzusetzen. In diesen Bereich gehören auch Renovierungs- und Handwerkerkosten. Im Jahr sind diese bis zu einem Betrag von 20.000 Euro mit bis zu 20 Prozent absetzbar, umgerechnet erstattet der Fiskus somit in der Spitze 4.000 Euro im Jahr.
Fazit
Bereits vor der Entscheidung, eine Ferienwohnung zu kaufen, empfiehlt es sich, sich über deren regelmäßigen Wartungsaufwand zu informieren. Renovierungen fallen im Vergleich zu privat genutzten Wohneinheiten öfter und meist umfangreicher an. Dennoch lohnen sich die Investitionen in Aussehen und Ausstattung der Ferienimmobilie, um Mieter mit dem schönen Ambiente anzulocken.