Hausverwalter tragen eine große Verantwortung für die Immobilien, die ihnen anvertraut werden. Um sich vor unvorhergesehenen Ereignissen abzusichern, ist es wichtig, dass sie über die richtigen Versicherungen verfügen.
Allgemeine Versicherungen für Hausverwalter
Es gibt bestimmte Versicherungen, die für Hausverwalter und auch andere Unternehmer unerlässlich sind. Die Versicherungen können je nach Art des Unternehmens variieren, aber alle enthalten einige Grundbausteine, die jeder berücksichtigen sollte.
Die wichtigste und daher auch verpflichtende Versicherung die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für Hausverwalter. Daher lohnt es sich, einen praxisnahen Blick auf die Vermögensschadenhaftpflicht zu werfen.
Ansonsten sollten Hausverwalter die gleichen Versicherungen haben, wie andere Unternehmer auch. Dabei wird unterschieden, ob sie allein arbeiten oder Angestellte haben. Eine der häufigsten Versicherungen für Unternehmer ist die Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung. Diese schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die durch die Unternehmenstätigkeit verursacht wurden – selbst wenn sie fahrlässig verursacht wurden.
Persönliche Versicherungen des Unternehmers sind natürlich auch wichtig. Hierzu gehören die Kranken-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung und die private Altersvorsorge. Hat ein Hausverwalter Angestellte, so muss er auch eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) anbieten.
Vorsorge durch eine Rechtsschutzversicherung
Gerade im Mietrecht kommt es zu sehr vielen Klagen und Prozessen, daher ist es ratsam, sich mit einer entsprechenden Rechtsschutzversicherung zu versorgen. Diese hilft bei Streitigkeiten zwischen Hausverwaltung und Eigentümern bzw. deren Mietern über Mieterhöhungen oder andere mietrechtliche Fragen und bietet Schutz vor hohen Anwaltskosten. Im Rahmen der Streitigkeiten um Vermögensschäden bietet die Vermögensschadenshaftpflicht bereits eine Rechtsschutzversicherung.
Corona hat gezeigt, dass es Risiken gibt, die man nicht unbedingt auf dem Schirm hat. Dass man beispielsweise sein Geschäft auch mal komplett schließen muss. Das ist für Hausverwaltungen zwar nur bedingt nötig, weil diese schnell ins Homeoffice ausweichen können, doch sie haben viel Kontakt mit Menschen, wenn Wohnungen besichtigt werden oder Reparaturbedarfe vor Ort festgestellt werden müssen. Daher ist es ratsam, sich auch zu Themen wie Betriebsausfallversicherung etc. zu informieren.
Zu guter Letzt sollten Hausverwalter eventuell auch über eine Cyber-Versicherung nachdenken – besonders wenn sie elektronische Datensysteme nutzen oder online tätig sind. Cyber-Versicherungsschutz schützt vor Datendiebstahl sowie vor finanziellen Forderungen infolge von Cyberangriffen und Cyberkriminalität auf das Unternehmen und bietet damit zusätzliche Sicherheit im digitalen Raum.
Was ist die Vermögensschadenhaftpflicht?
Die Vermögensschadenhaftpflicht ist eine wichtige Versicherung für Hausverwalter, die sie vor finanziellen Verlusten durch Haftungsrisiken schützen kann, falls Verwalter aufgrund Ihrer Tätigkeit einen Schaden verursachen, dessen Schadenersatz Ihre finanziellen Mittel übersteigen würde.
Typische Fehler, die hohe Kosten verursachen können, sind Versäumnisse in Bezug auf Wartungsarbeiten oder auch Trinkwasserqualitätsüberprüfungen, die Doppelvermietung von Wohnraum oder der verzögerte Versand von Nebenkostenabrechnungen. Wenn Mieter aufgrund der Verjährung hohe Nachzahlungen nicht mehr leisten müssen, werden die Eigentümer an die Hausverwaltung herantreten und diese einfordern.
All das kann ziemlich unschöne, langwierige und vor allem sehr teure Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen. Daher ist es für Immobilienverwalter auch eine Pflicht, die Vermögensschadenhaftpflicht abzuschließen.
Wann greift die Vermögensschadenhaftpflicht?
Egal ob Berater, Anwalt, Steuerberater, Unternehmer, Haus- oder Vermögensverwalter – die Vermögensschadenhaftpflicht ist eine wichtige Versicherung, um sich und sein Vermögen vor finanziellen Risiken zu schützen.
Die Vermögensschadenhaftpflicht schützt, wenn bei der Beratung, Verwaltung oder Vermittlung von Vermögensgegenständen einen Schaden verursacht wird.
Dazu zählen beispielsweise Beratungs- oder Vermittlungsfehler, die zu einem finanziellen Verlust führen. Erbt zum Beispiel jemand ein Haus und beauftragt einen Hausverwalter damit, das zu verwalten und zu vermieten, können hier mögliche Fehler sein, die Bonität der Mieter nicht sorgfältig genug zu prüfen. Zahlen Mieter dann nicht, können abgesehen von Mietausfällen auch hohe Kosten für die Räumung entstehen und oft ist ein Haus hinterher auch stark renovierungs- und reparaturbedürftig.
Aber auch die Nichterfüllung von vertraglichen Pflichten oder die Falschberatung von Kunden können als Vermögensschaden geltend gemacht werden. Ebenso, wenn Eigentümer oder Mieter Reputationsschäden erleiden und diese geltend machen.
In solchen Fällen übernimmt die Vermögensschadenhaftpflicht den finanziellen Schaden, der entstanden ist.
Wichtig: Versichert werden nur Schäden an Vermögen, nicht an Personen oder Sachen!
Welche Kosten sind bei einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung zu erwarten?
Grundsätzlich gilt: Je höher die Deckungssumme, desto höher auch die Versicherungsprämie. Doch gerade bei Immobilien geht es um hohe Summen. Es werden eine Deckungssumme von mindestens 500.000 Euro pro Schadensfall vorgegeben und für alle Schadensfälle innerhalb eines Jahres ist diese Summe auf eine Million Euro festgelegt. Zudem ist vorgeschrieben, dass es für Erfüllungs- und Verrichtungsgehilfen eine unbegrenzte Nachhaftung geben muss.
Warum Versicherungsmakler eine gute Wahl sind
Versicherungsmakler sind nicht einem einzelnen Versicherungsunternehmen verpflichtet, sondern haben einen Pool an Unternehmen, aus denen sie ein Portfolio an Policen für den einzelnen Kunden zusammenstellen können, das diesen optimal absichert.
Zudem haben sie aufgrund ihrer Angebotsbreite auch ein viel breiteres Produktwissen. Da Schadensfälle meist erst einmal an den Makler gemeldet werden und dieser in die Klärung eingebunden ist, kann er auf einen hohen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Makler übernehmen den professionellen Produkt- und Preisvergleich der einzelnen Versicherungsangebote. Denn nur so lässt sich eine kostengünstige Versicherung finden, die auch gut ist. Wer sich nur auf die Kosten verlässt, findet mitunter zwar billigere Angebote, muss aber Abstriche im Vertrag hinnehmen, die gerade bei der Vermögenshaftpflicht über die eigene Zukunft oder den eigenen Ruin entscheiden können.
Lapidar gesagt, ist die Moral von der Geschicht‘, ohne Versicherung geht es nicht. Rechtsschutz, Cybersicherheit und natürlich die eigene soziale Sicherung (Altersvorsorge, Krankenversicherung etc.) sind wichtig.
Fazit zur Vermögensschadenhaftpflicht
Sie ist ein unverzichtbarer Teil des Risiko- und Versicherungsmanagements. Eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen, die durch Haftungsansprüche entstehen können, die auf Fehler oder Fahrlässigkeiten bei der Beratung, dem Verkauf, der Produktion oder dem Betrieb des Unternehmens zurückzuführen sind. Dazu gehören auch Ansprüche auf Schadenersatz, die durch Vermögensschäden und Verluste entstehen.
Die private und betriebliche Absicherung sollte das A und O eines jeden Hausverwalters sein. Fehler passieren und werden besonders in der Immobilienbranche sehr teuer zu bezahlen sein. Auch Krankheit oder Unfälle lassen sich nicht planen und wer an den Folgen schwer zu tragen hat, ist darauf angewiesen, sich und seine Angehörigen zumindest finanziell abgesichert zu wissen.
Der regelmäßige Check, ob alle Versicherungen noch zur Lebenssituation passen und sie ggf. anzugleichen, kann übrigens ebenfalls an den Versicherungsmakler des Vertrauens abgegeben werden.
Foto: © Robert Kneschke /stock adobe
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