Asbest erkennen – So erkennen Sie Asbest

Asbest galt vor Jahren noch als erstklassiger Baustoff. Doch er schädigt die Gesundheit. Frage also: Wie kann man Asbest erkennen?

Der Baustoff Asbest wurde bis zum Jahr 1990 in rund 3.000 Produkten eingesetzt, 70 Prozent davon sind als Asbestzementplatten in Dächern oder auf Carports verbaut. Schon lange ist bekannt, dass der beliebte Baustoff extrem gesundheitsgefährdend ist. Werden Partikel eingeatmet, kann das zu chronischer Lungenentzündung und schließlich zu Krebs führen. Auch wenn die Verwendung von Asbest aufgrund der Gesundheitsgefahr schon lange verboten ist, ist das Material in Altbauten immer noch allgegenwärtig – denn Asbest ist langlebig und optisch auf den ersten Blick nicht so einfach zu erkennen. Wer heute seinen Altbau sanieren oder die alte Garage abreißen will, sollte die Bauteile genau prüfen, um eventuell verbauten Asbest erkennen. Denn wenn das Material, das im verbauten, gebundenen Zustand ungefährlich ist, herausgerissen wird, entstehen die gefährlichen Asbestfasern.

Warum ist Asbest so gefährlich?

Auf den ersten Blick bringt Asbest jede Menge Vorteile: Der mineralische Baustoff ist chemisch beständig, hitzeunempfindlich, kaum brennbar und lässt sich mit vielen anderen Materialien verarbeiten. So wurden Asbestfasern unter anderem zur Stabilisierung von Zement oder zur Abdichtung verwendet.

Mit Bekanntwerden der gesundheitlichen Gefahren in den 1970er Jahren wurden erste Schutzvorschriften erlassen, seit 1993 ist der Einbau asbesthaltiger Materialien in Deutschland komplett verboten: Die EU folgte im Jahr 2005. Asbest ist nach der GHS-Verordnung („Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien“) als Karzinogen der Gruppe 1A der krebserregenden Stoffe klassifiziert. Beim Einatmen der Fasern können Betroffene an Asthma, Kurzatmigkeit und Lungenkrebs erkranken.

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Die gute Nachricht: In vielen Fällen wird es erst mit der Bearbeitung des Materials, zum Beispiel beim Abriss sowie bei Säge- oder Bohrarbeiten gefährlich. Deshalb heißt das Vorhandensein von Asbest im Haus noch lange nicht, dass gleich eine Komplettsanierung erfolgen muss.

Wie erkenne ich Asbest?

Allein durch eine Sichtprüfung ist es für den Laien nur schwer möglich festzustellen, ob ein Bauteil asbesthaltig ist, das Material ist geruchlos und gibt auch keine Strahlung ab. Dennoch gibt es verschiedene Hinweise, die dabei helfen, den gesundheitsschädlichen Baustoff zu identifizieren.

Asbest erkennen – Das Baujahr

Einen ersten Anhaltspunkt dafür, dass asbesthaltige Baustoffe im Gebäude vorhanden sind, gibt das Baujahr. Häuser, die zwischen 1930 und 1990 errichtet oder in diesem Zeitraum aus- und umgebaut oder saniert wurden, enthalten mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit asbesthaltige Baustoffe – zum Beispiel in Form von Dachplatten, an der Fassade oder in Wandverkleidungen. Auch im Kamin- und Ofenbau wurde Asbest häufig als Brandschutz- und Dichtungsmaterial eingesetzt. Das im Gegensatz zu Asbestplatten deutlich gefährlichere Spritzasbest, das selbst bei kleinsten Erschütterungen Fasern freisetzt, darf bereits seit 1979 nicht mehr verwendet werden.

Asbest erkennen – optische Merkmale, Farbe und Struktur

Besteht anhand der baulichen Daten die Wahrscheinlichkeit, dass abesthaltige Materialien verbaut wurden, kann man sich an die Sichtprüfung machen. Asbest erkennen Fachleute an der grauen Farbe und der faserigen Struktur. Für Laien ist die Identifikation schwierig, zumal es häufig mit anderen Baustoffen wie Zement verarbeitet wurde.

Asbest erkennen – Der Labortest

Die zuverlässigste Variante, Asbest zu erkennen besteht in einem speziellen Labortest. Dazu wird eine Material- oder Staubprobe entnommen und eingeschickt. Im Labor kann zweifelsfrei festgestellt werden ob und wenn ja wie viel Asbest die Probe enthält.

Vorsicht: Bei Asbestverdacht sollten Proben nur mit geeignetem Mundschutz entnommen werden, um das Einatmen der Fasern zu verhindern.


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Asbest – 3 Arten der Bindung

Asbest wurde in drei verschiedenen Formen verarbeitet, die sich in der Optik wie auch in der Gesundheitsgefährdung unterscheiden:

  • Schwach gebundenes Asbest wie Spritzasbest ist besonders gefährlich, der Asbestanteil liegt über 60 %, Fasern gelangen leicht in die Raumluft. DAs Material lässt sich mit dem Finger eindrücken und ist weich und brüchig sowie wenig reißfest. Die Farbe variiert zwischen weißgrau, grau und graublau.
  • Reines Asbest wurde vorwiegend als Dichtungsmaterial verwendet und ist deshalb vorwiegend durch den Einbauort zu erkennen, es kommt zum Beispiel als Asbestschnur zum Abdichten in Öfen und Kaminen vor oder wurde als feuerfester Füllstoff verwendet.
  • Stark gebundenes Asbest ist die ungefährlichste Variante, die Asbestfasern sind in ein anderes Material fest eingebettet und vorwiegend in Plattenform verbaut.

Asbest erkennen – Verwendung asbesthaltiger Bauteile

Die Kombination aus Einbauzeitraum und Baustoff ist eine der besten Möglichkeiten, asbesthaltige Baustoffe zu erkennen. Sind folgende Bauteile im Zeitraum zwischen 1930 und 1993 eingebaut oder saniert worden, enthalten sie mit ziemlicher Sicherheit Asbest:

  • Dach- und Fassadenplatten
  • Sanitärrohre
  • Blumenkübel
  • Fußbodenbeläge wie Vinyl-Asbest-Fliesen, Floor-Flex-Platten oder Cushion-Vinyl-Beläge
  • Brandschutz- und Wärmedämmstoffe für Rohrleitungen sowie Isolierungsmaterial
  • Dachdichtungsbahnen, Dachpappe (Asbestpappe)
  • Fenster- und Fugenkitt sowie Fugenmassen
  • Dichtungen und Dichtungsschnüre in Heizkesseln und Abgasrohren
  • Nachspeicheröfen, Kamine, Öfen
  • (Magnesia-)Estriche

Ebenso kann Asbest als stabilisierender Zuschlagsstoff in Putzen, Spachtelmassen, Boden- und Fliesenklebern enthalten sein.

Asbest entsorgen – eine Aufgabe für den Fachbetrieb

Asbest erkennen und entsorgen sind Aufgaben für Profis. Keinesfalls darf das Material im Hausmüll entsorgt werden – das gilt auch für kleine Mengen. Die Asbestentsorgung gehört in fachkundige Hände, nur Unternehmen mit entsprechender Zertifizierung dürfen dies übernehmen. Der Ausbau asbesthaltiger Materialien sollte möglichst im Ganzen erfolgen, um die gesundheitsgefährdende Staubentwicklung weitgehend zu vermeiden. Der Abfall wird anschließend in Platten- oder Big-Bags gefüllt.

Fazit

Asbesthaltige Baustoffe und Asbest erkennen ist für den Laien gar nicht so einfach. Anhand von Einbaujahr, Verwendung und Farbgebung kann jedoch eine erste Einschätzung erfolgen, ob es sich bei dem verbauten Material um Asbest handelt. Ob ein Asbestbauteil überhaupt entsorgt werden muss, hängt unter anderem von der Art der Bindung wie auch der Einbausituation ab. Denn im stark gebundenen Zustand, zum Beispiel als Asbestplatten, sind die Fasern ungefährlich. Um Risiken bei der Sanierung zu vermeiden, sollten eventuell kontaminierte Bauteile vor dem Abriss überprüft werden.

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