Einen Container zum Wohnen umbauen – Tipps & Tricks

Eine tolle für alle, die das Außergewöhnliche lieben – einen Container zum Wohnen umbauen. Kein Zweifel, das funktioniert bestens.

Rohstoffe sind rar – das sind sie schon lange gewesen, und durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Situation auf dem Weltmarkt nicht zum Guten verändert. Hinzu kommen aktuelle Entwicklungen in der europäischen Wirtschaft, beispielsweise jener für die Verhältnisse der letzten zwanzig Jahre sprunghaften Anstieg der Zinsen. All das hat dazu geführt, dass der Bau eines neuen Hauses heute deutlich teurer ist, als er das noch vor einem oder gar zwei Jahren war.

Doch der Wunsch der Deutschen nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen groß. Im Jahr 2018 berichtete der Spiegel, dass sich 84 Prozent der Deutschen, die in Mietwohnungen wohnen, ein Eigenheim wünschen. Tatsächlich hat sich an dieser Sehnsucht der Menschen nach Unabhängigkeit und der gefühlten Sicherheit der eigenen vier Wände nichts verändert. Zumal die Menschen in Deutschland das Eigenheim noch immer als einen der krisensichersten Werte überhaupt und als eine der wichtigsten Altersvorsorgen betrachten. Das führt in vielen Fällen zu einer echten Zwickmühle.

Während ein klassischer Hauskauf, also der Kauf einer Bestandsimmobilie, allein schon durch die gestiegenen Immobilienpreise für viele Familien und Paare heute schon unerschwinglich ist, suchen Interessierte nach günstigen Alternativen, um sich den Traum vom Eigenheim durch einen Neubau zu realisieren. Dabei gibt es eine Variante, die auf dem deutschen Markt bisher noch nicht so oft vorkommt – die aber nach und nach auch hierzulande immer mehr Anhänger findet. Der Umbau eines Containers zu Wohnzwecken.

In den Flüchtlingskrisen wurde es vorgemacht – langsam wird es perfektioniert

Schon in den 1990er-Jahren gab es eine Flüchtlingswelle in Deutschland, als viele Betroffene der Jugoslawien- oder Balkankriege ihre Heimat verlassen mussten und nach Deutschland geflüchtet sind. Im neuen Jahrhundert war es die Flüchtlingskrise im Rahmen der Ausbreitung der Terrororganisation „Islamischer Staat“, die in Syrien sowie im Irak immer mehr Gebiete unter ihre Gewalt brachte.

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Heute ist es der Krieg in der Ukraine, der Menschen nach Deutschland fliehen lässt. Was schon in den 90er-Jahren und später in den 10er-Jahren des 21. Jahrhunderts praktiziert wurde, kommt jetzt auch wieder in Mode. Es werden Wohncontainer errichtet, um ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten zu schaffen. Gleiches wird schon lange von großen Unternehmen mit einer Vielzahl ausländischer Arbeiter praktiziert. Doch diese Container, die noch vor zwanzig Jahren einen eher zweifelhaften Ruf als Wohnraum genossen, wurden inzwischen immer weiter perfektioniert.

So gibt es heute eine ganze Reihe von Anbietern, die solche fertigen Wohncontainer bauen und an den Zielort Ihrer Wahl transportieren und dort aufstellen. Einen besonderen Charme haben allerdings auch gebrauchte Seecontainer, die für den Wohnzweck umgebaut wurden. Einen solchen Umbau können Sie tatsächlich auch selbst vornehmen. Unter dem Strich ist diese Variante mit Sicherheit die günstigste Möglichkeit, an ein Eigenheim im Tiny House Stil zu kommen.

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Das müssen Sie beim Kauf und Umbau eines Containers zu Wohnzwecken beachten

Als Erstes muss natürlich klar sein, dass die Möglichkeiten beim Umbau eines Containers zu Wohnzwecken begrenzt sind. Ein solcher Seecontainer hat eine vorgegebene Größe und eine entsprechende Form. Sie können mehrere Container miteinander kombinieren, um die Wohnfläche zu vergrößern. Trotzdem behalten die Räume ihre Schlauchform. Hier können Raumteiler noch einmal einen etwas anderen Schnitt in den Wohnraum bringen.

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Dann müssen Sie Ihren Seecontainer erst einmal kaufen. Zum Verkauf stehen dabei in der Regel gebrauchte Seecontainer, die durch den Umbau zum Wohncontainer eine Art „zweites Leben“ erhalten und dadurch vor der Verschrottung bewahrt werden.

Wohnen im Container funktioniert natürlich nur, wenn der Container als solcher entsprechend gedämmt wurde. Denn ein klassischer Seecontainer wird im Sommer schnell zum Glutofen und im Winter zur Eisfalle. Damit genau das nicht passiert, muss die richtige Dämmung eingezogen werden.

Wer sich einen Wohncontainer auf ein Grundstück stellen möchte, braucht dafür ohnehin erst einmal eine Baugenehmigung. Damit diese erteilt wird, müssen die energetischen Voraussetzungen an den Wohnraum erfüllt sein. Lassen Sie sich daher vorher unbedingt beraten, welche Dämmung notwendig ist, um die Voraussetzungen zu erfüllen. Außerdem muss das Bauprojekt in den örtlichen Bebauungsplan passen. Auch zu diesem Thema lohnt sich eine eingehende Beratung im für Ihren Ort zuständigen Bauamt.

Nicht zuletzt brauchen Sie Tageslicht in einem Wohnraum. Damit das funktioniert, müssen einzelne Elemente der Wände des Containers entfernt und dafür Fensterscheiben eingesetzt werden.

Komplette Sets für den Umbau eines Seecontainers zum Wohncontainer können Sie übrigens bei verschiedenen Anbietern im Internet kaufen.

Vor- und Nachteile eines Seecontainers als Grundlage für die eigenen vier Wände

An dieser Stelle haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile eines Seecontainers als Grundlage für den Bau der eigenen vier Wände zusammengefasst.

Vorteile:

  • Ein solcher Bau ist besonders nachhaltig, da hier kaum neue Rohstoffe verbraucht werden.
  • Wenn Sie mit einer günstigen Ausstattung Ihres Containers und dem Wohnraum, den ein einzelner Container bereitstellt, auskommen, können Sie Ihr Tiny House aus einem Seecontainer bereits ab 15.000 Euro verwirklichen.
  • Sie können mehrere Container miteinander kombinieren und so auch eine größere Containerimmobilie errichten.
  • Ein einzelner Seecontainer ist sehr flexibel, da Sie solche Container problemlos mit dem Lkw von A nach B transportieren können.
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Nachteile:

  • In der deutschen Behördenlandschaft ist es nach wie vor nicht ganz einfach, eine Baugenehmigung für ein solches Haus zu erhalten.
  • Die Umbaumaßnahmen an einem solchen Container sind sehr umfangreich – wer entsprechend handwerklich begabt ist, kann diese allerdings auch selbst erledigen.
  • Bei einem Containerhaus aus einem gebrauchten Seecontainer sind Sie von der Form des Raumes her sehr an die vorhandenen Standardmaße gebunden.

Fazit: Container zu Wohnzwecken umbauen – die günstige Alternative zum klassischen Hausbau

Auch heute träumen noch immer viele Menschen vom Leben in den eigenen vier Wänden. Dabei sind die Voraussetzungen für den Kauf oder Neubau eines Hauses in den letzten Jahren nicht besser geworden. Es gibt allerdings einige Alternativen zum klassischen Wohnhaus.

Eine solche Alternative ist beispielsweise das Tiny House aus einem gebrauchten Seecontainer. Im Vergleich zu einem „normalen“ Haus und selbst zu einem anderweitig gebauten Tiny House ist ein solches Containerhaus sehr günstig.

Für Familien mit Kindern kommt die besonders günstige Variante mit nur einem Container allerdings kaum in Betracht – der Wohnraum von maximal 28 Quadratmeter, die ein großer Seecontainer anbietet, ist dafür unter dem Strich einfach oftmals zu klein. Für eine alleinstehende Person oder ein Paar, dass ihr Leben durch etwas mehr Minimalismus vereinfachen möchte, kann diese Art zu wohnen aber genau die Richtige sein.

Foto: Lightboxx via Envato

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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