Tapezieren Sie wie ein Profi – so geht´s

Sie möchten Ihren Räumen endlich mal wieder eine frische Optik verpassen? Wie wär’s denn mit einem Tapetenwechsel?

Durch die Vielfalt der im Handel erhältlichen Tapeten sind nicht nur in der Struktur, den Farben und dem Muster kaum Grenzen gesetzt, auch die Materialien reichen heute von einfachsten Papiertapeten über Textil oder abwaschbare Tapeten bis hin zu edlen Seidentapeten für allerhöchste Ansprüche.

Es gibt sogar Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Wanddekorationen aus dem 18. Jahrhundert zu reproduzieren. Es gibt für jeden Raum eine passende Dekortapete. Dabei kann und sollte man beim Tapeten-Dekor auch den Stil der Möbel beachten. Wem Dekortapeten weniger zusagen, der kann sich auch mit einer Vielzahl von Strukturtapeten in seinen Lieblingsfarben ein schönes Zuhause zaubern.

Welche Tapete es am Ende auch wird – wichtig ist, diese fachgerecht an die Wand zu bringen. Was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Die nötigen Werkzeuge zum Tapezieren

Bevor es an das Tapezieren geht, sollten Sie die nötigen Werkzeuge zusammenstellen. Ein Tapeziertisch erleichtert das Arbeiten enorm, da Sie die Tapetenbahnen nicht auf dem Boden vorleimen müssen. Es gibt Tapeziertische mit einer Skala, damit geht das Abmessen der Bahnlänge kinderleicht von der Hand. Eine Kleistermaschine bringt ebenfalls viel Erleichterung. Sie trägt den Leim beim Durchziehen der Bahnen direkt auf die Tapete auf, das spart Zeit und hält die Arbeitsumgebung sauber.

Eines der besten und wichtigsten Werkzeuge ist der ausrangierte Kochlöffel. Mit ihm lässt sich der Kleister ganz einfach umrühren, und Sie sparen sich das Geld für einen Rührstab. Zum Glattstreichen der Tapeten nutzen Sie am besten eine weiche Bürste, sie beschädigt die nassen und weichen Tapeten nicht.

Wenn Sie Fototapeten oder solche mit durchgängigem Muster als Blickfang an der Wand platzieren möchten, setzten Sie auf einen Laser oder nutzen Sie eine spezielle Tapezierschiene für gerades Ausrichten und perfekte Anschlüsse der einzelnen Bahnen.

Und schließlich benötigen Sie eine geeignete Leiter. Diese gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien im Fachhandel zu kaufen – z. B. als Alu- oder Holzleiter. Achten Sie beim Kauf einer Leiter besonders auf Ablagemöglichkeiten und eine ausreichende Arbeitshöhe.

Alte Tapeten entfernen – so geht´s

Das Entfernen von Tapeten kann eine ganz schön schweißtreibende Arbeit sein. Um sich die Arbeit aber etwas zu erleichtern, kann man sich einiger Tipps und Tricks bedienen. Am einfachsten ist es, die Tapete zunächst mit Wasser einzustreichen oder mit einer Gartenspritze zu besprühen. Danach muss die Tapete „weichen“.

Das bedeutet, dass sich das Wasser in die zu lösende Tapete zieht und die Struktur auflockert. Je nachdem, welcher Tapetentyp entfernt werden muss (zum Beispiel Raufaser oder normale Tapete) dauert dies etwas länger. Nach dem Weichen kann die Tapete dann mit einem Spachtel entfernt werden.

Lässt sich die Tapete nicht mit Wasser lösen, empfiehlt es sich, Spülmittel oder Tapetenlöser in das Wasser zu mischen. Beide Hilfsmittel bewirken die Beschädigung der Zellstruktur und erleichtern das Abziehen enorm. Diese Tipps beziehen sich jedoch ausschließlich auf normale Papiertapeten.

Beim Entfernen von Raufasertapeten ist es ratsam, zunächst mit einem Messer die Tapete großflächig anzuritzen und erst dann das Wasser – gemischt mit Spülmittel oder Tapetenlöser – aufzutragen. Funktioniert es dann trotzdem nicht, kann statt dem Spachtel eine sogenannte Nagelwalze zum Einsatz kommen. Damit wird die komplette Tapete aufgeraut und die darauf befindlichen Farbschichten sind weniger resistent dem Wasser gegenüber.

Richtig tapezieren mit diesen Tricks

Tapezieren ist nur halb so schwer wie es sich anhört, wenn Sie einige Dinge beachten:

  • Das Tapezieren beginnt schon beim Einkaufen im Baumarkt. Sie sollten vorher genau ausmessen, wie viele Tapetenrollen für den Raum benötigt werden. Auch sollten die Rollen vom Muster und in der Farbe identisch sein. Wenn Sie noch keinen Tapeziertisch besitzen, wird auch diese Anschaffung nötig sein.
  • Beim Zurechtschneiden sollte ein Stück mehr abgeschnitten werden als die Wand hoch ist. Damit bekommt man am Boden einen schönen Abschluss. Am besten beginnt man an den Fenstern und arbeitet sich zu den dunkleren Ecken vor. Wenn die Wände vorher ausgelotet werden, wird es einfacher und gerade.
  • Bei Musterrollen gibt es Schneidemakierungen auf der Rückseite, die beachtet werden sollten.
  • Um das Verrutschen der Tapete beim Einkleistern zu verhindern, kann diese mit Klammern fixiert werden.
  • Um die Tapete an die Wand zu bringen, sollte diese auf dem Tisch eingeklappt werden, so bleibt sie nicht zu früh ganz schief an der Wand hängen.
  • Wichtig: Den Kleister ausreichend lange einziehen lassen (ca. 10 Minuten – je nach Tapetenart), damit die Tapete sich gut an die Wand schmiegt. Wenn die Tapete einmal doch nicht richtig liegt, kann sie nochmals abgezogen werden, so lange sie feucht ist.
  • Falten können mit einer Bürste zur nächsten offenen Seite hin ausgebürstet werden. Die Bahnen an sich streicht man idealer Weise von oben nach unten sowie von der Mitte nach außen aus.
  • Risse können nur bei Raufasertapeten durch Überstreichen kaschiert werden. Bei allen anderen muss eine neue Bahn geschnitten werden.
  • Manchmal lösen sich die Tapeten beim Trocken an den Kanten. Dann wird einfach nochmals mit einem Pinsel der Kleister übergestrichen und mit der Bürste wieder fest gestrichen.

Fazit

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die meisten Menschen werden nur einige Male in ihrem Leben selbst tapezieren. Umso wichtiger ist es, die hier dargestellten Tipps zu beachten, damit auch Laien in schönes Ergebnis beim Tapezieren hinbekommen.

Foto: ©Chris Ryan/KOTO / stock adobe

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