Alte Tapeten entsorgen – Wohin mit den Tapetenresten?

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie in eine Wohnung kommen, die bald Ihre eigene sein könnte, und Sie wissen schon beim ersten Blick auf die Tapeten: Die müssen runter?

So geht es den meisten Menschen, die sich nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Haus umsehen. Das ist einer der Gründe, weshalb der Einzug in eine neue Wohnung oft mit Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten einhergeht.

Schließlich soll die neue Wohnung oder das neue Haus ja genau Ihren Vorstellungen entsprechen – und nicht mehr denen der Vorbesitzer oder des Vormieters. Wenn Sie eine Wohnung renovieren möchten, gibt es allerdings ein paar Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten. Wie Sie den dabei anfallenden Abfall fachgerecht entsorgen, ist einer dieser Punkte.

Alten Tapeten an den Wänden

Doch bevor es an die Entsorgung gehen kann, muss die alte Tapete erst einmal runter. Es ist oft gar nicht so einfach, wirklich alte Tapeten von der Wand zu bekommen. Gerade Papiertapeten, die schon jahrelang an den Wänden hängen und seinerzeit noch ohne Grundierung aufgebracht wurden, sind nur sehr schwer zu entfernen.

Wenn Sie die alten Tapeten ablösen möchten und dafür nicht viele Stunden in kleinster Feinarbeit einzelne Tapetenstückchen von der Wand kratzen wollen, macht es Sinn, über ein wirksames Mittel nachzudenken. Tapetenablöser sind im Fachhandel erhältlich und eine günstige Möglichkeit, Ihren Aufwand für die Entfernung der alten Tapeten in einem vernünftigen Rahmen zu halten.

Darf ich Tapeten im Altpapier entsorgen?

Auf den ersten Blick klingt der Gedanke logisch. Denn Tapeten werden auch heute noch in erster Linie mit Papier in Verbindung gebracht. Warum also sollte man Tapeten nicht im Altpapier entsorgen?

Dafür gibt es zwei sehr gute Gründe. Zum einen bestehen die meisten modernen Tapeten heute gar nicht mehr aus reinem Papier. Vlies- oder Strukturtapeten beispielsweise beinhalten neben einem Papieranteil auch Kunststoffe oder andere Naturfasern, die der Tapete ihre besondere Optik und Haptik verleihen.

Es gibt dabei aber einen noch viel wichtigeren Faktor, der berücksichtigt werden muss. An Tapetenresten finden sich so gut wie immer Kleisterrückstände. Wenn Sie – oder ein Vormieter oder Vorbesitzer der Immobilie – die Tapeten vielleicht sogar überstrichen haben, sind hier auch Farbreste oder hart gewordene Farbe auf der Tapete enthalten. All diese Stoffe haben in der Altpapiertonne nichts verloren.

Wie entsorge ich alte Tapeten richtig?

Auch wenn das Altpapier nicht der richtige Weg ist, um alte Tapeten zu entsorgen, ist die Entsorgung von Tapetenresten leichter als die von Dachpappe oder ähnlichen Baustoffen mit komplizierter chemischer Zusammensetzung.

Tapetenreste gehören tatsächlich in die klassische schwarze Restmülltonne. Auch dann, wenn hier Farbreste oder Kleisterreste an den Tapeten zu finden sind. Am besten sammeln Sie die Tapetenreste in einem oder mehreren großen Müllbeuteln und entsorgen diese anschließend schnell und einfach über den Hausmüll. Das funktioniert zumindest dann, wenn Sie nur einen kleinen Teil Ihres Wohnraums renovieren. Bei einer Komplettrenovierung wird die Entsorgung über die Restmülltonne schon deutlich schwieriger.

Denn in den meisten Regionen erfolgt die Leerung der Tonnen nur alle zwei Wochen. Tapetenreste nehmen eine Menge Raum ein – und schließlich muss ja auch noch der klassische Haushaltsabfall Platz in der Tonne finden.

Wer vor dieser Schwierigkeit steht, sollte den Weg zum örtlichen Recycling- oder Betriebshof suchen. Denn dort werden Tapetenreste in der Regel auch angenommen – ebenso wie die anderweitigen Abfälle. Selbst Sondermüll wie Lacke oder Farben kann man dort oft abgeben – erkundigen Sie sich nur vorher, ob das auch zu den Öffnungszeiten geht. Für besondere Abfallkategorien haben manche Städte nur zu gesonderten Zeiten eine entsprechende Entsorgungsstation vor Ort.

Gut zu wissen

Wenn Sie Abfälle wie Tapetenreste zu Ihrem Betriebshof bringen, ist das in den meisten Fällen nicht kostenlos. Schließlich zahlen Sie ja auch für Ihre Restmülltonne einen jährlichen Beitrag an die Gemeinde. Wenn hier der Restmüll kostenlos abgenommen werden würde, könnte man die Gebühr künstlich niedrig halten, indem man eine kleinere Mülltonne nimmt, als man benötigt und dafür wöchentlich oder zweiwöchentlich beim Betriebshof zusätzlich Müll abgibt.

Um solche Szenarien zu vermeiden, haben die meisten Städte zwei „Schutzmechanismen“ eingebaut. Zum einen dürfen in vielen Städten nur Bürger der eigenen Stadt Ihre Abfälle beim Recycling- und Betriebshof abgeben. Um nachzuweisen, dass Sie ein Bürger Ihrer Stadt sind, sollten Sie Ihren Personalausweis mitführen.

Zum anderen wird für die Abgabe von Restmüllsäcken oft eine Gebühr erhoben. Zumeist liegt diese bei rund 5 Euro pro Sack. Es lohnt sich also, so viele Tapetenreste wie möglich in einen Sack zu stopfen und die Säcke dann so gut gefüllt wie möglich abzugeben.

Wie entsorge ich alten Tapetenkleister?

Wenn die alten Tapeten entsorgt sind und die neuen verklebt, bleibt meist noch eine ganze Menge Kleister übrig. Diesen können Sie auf verschiedene Arten loswerden.

Die einfachste Art, Tapetenkleister loszuwerden, ist die Spende an den örtlichen Kindergarten. Denn Kleister lässt sich auch super zum Basteln und Kleben verwenden. Oft basteln Kindergartengruppen mit Kleister Papier- und Pappfiguren zusammen und präsentieren diese anschließend ihren Eltern. Sprechen Sie einfach mit einem Kindergarten bei Ihnen vor Ort – in den meisten Fällen freuen sich solche Einrichtungen über eine so einfache Spende.

Wenn Sie keinen Kindergarten in der Nähe haben oder dieser tatsächlich einen Bedarf an Kleister haben sollte, können Sie den Kleister immer noch trocknen lassen und ihn dann ebenfalls in die Restmülltonne entsorgen. Sie sollten die Kleister auf keinen Fall einfach in die Tonne kippen, andernfalls würde er festkleben und andere Müllteile würden ebenfalls in der Tonne kleben bleiben.

Wenn Sie beispielsweise einen leeren Farbeimer haben, können Sie den Kleister einfach in den leeren Farbeimer schütten und anschließend den Eimer verschließen. Den verschlossenen Eimer entsorgen Sie dann über die Restmülltonne.

Fazit

Es ist recht einfach, alte Tapeten zu entsorgen. Eine Restmülltonne hat jeder direkt zur Verfügung stehen. Komplizierter kann es werden, wenn Sie viele Tapetenreste zu entsorgen haben. Wenn die Restmülltonne schon durch die Tapeten komplett voll ist, bleibt kein Platz mehr für den „normalen“ Restmüll.

Damit genau das nicht passiert, können Sie Ihre Tapetenreste auch zum Betriebs- oder Recyclinghof bringen. Dort müssen Sie allerdings mit einer kleinen Gebühr für das Entsorgen der Tapeten rechnen.

Foto: © hanohiki / stock adobe

 

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